Veröffentlicht am: 01.11.2022

Steilpass-Talk – November 2022

dieses Mal mit: Felix Adam


Was hät sie mit em FCH z‘tue

Leiter Kinderfussball FC Herrliberg


Angelika, an wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das November-Interview? Und warum?

Sehr gern und mit grossem Stolz auf unsere umtriebige KIFU-Abteilung spiele ich den Ball genau dorthin. Lieber Felix, ich freue mich unendlich, dass Du nach deinem schweren Unfall den Weg zurück zu uns an den Langacker geschafft hast und den Kinderfussball, mit Hilfe von ganz Vielen, zu dem gemacht hast, was er heute ist …..

Deine Reaktion auf das Zuspiel von Angelika?

Es macht mir grosse Freude, dass ich auch nach meinem Unfall wieder mit dir Angelika und im Kifu – Team arbeiten darf. Die Kinder sind mit so viel Begeisterung dabei, dass es mich immer wieder motiviert Dinge besser zu machen.
…mal schauen ob ich den Steilpass mutig und direkt verwerten kann.

Wie bist Du zum FC Herrliberg gekommen?

Die heissesten Fussballspiele als Nichtfussballer habe ich beim Behördenspiel am Hallenschüeli des FCH erlebt. Es war jedesmal ein hochemotionales Spiel mit hunderten Erlenbacher und Herrliberger Kinder.
Der eigentliche Grund war aber mein Enkel. Er spielte als 5 Jähriger mit so viel Spass und Energie im G2 und dort wurde ein Trainer für die Kleinsten gesucht. Diese Herausforderung habe ich angenommen und so wurde ich vom FCH Virus angesteckt.

Angelika hat Deinen Unfall angesprochen. Darf ich Dich darauf zurückkommen? Es war ein sehr schwerer Unfall und ob Du je wieder gehen könntest war auf der Kippe. Wie hast Du es geschafft, was war Deine Motivation?

Beim Downhill habe ich den 3. Halswirbel gebrochen und vom Hals weg meinen Körper verloren. Ich lernte schnell, dass die Arme wichtiger sind als die Beine, welche mit Rädern ersetzt werden können.
Was hat mich motiviert?
1. Die grösste Motivation war es, meinen Kindern und Enkeln zu zeigen, was man aus einem Schicksal machen kann.
2. In meinem Nottwiler Zimmer waren nur Bilder von meiner Familie und meinen Fussball-Kindern
3. All die Glückwünsche aus meinem Umfeld und von den Fussball-Kindern und deren Eltern
Das Wichtigste war, dass mir eine positive Einstellung zu meinem Schicksal geschenkt wurde.
Die Familie und mein Umfeld hatten grössere Angst um mich, als ich selber.
Heute bin ich dankbar für das Erlebte und für alles was ich bewegen kann.

Was ist Deine Aufgabe als Leiter Kinderfussball?

Tore rumtragen……Spass beiseite
1. Eltern motivieren sich als Trainer, Administratoren oder als Turnierleiter einzubringen.
2. 14/18 in die verschiedenen Pools oder Teams einzubauen.
3. Den 5 – 10 Jährigen eine Organisation und ein Lernumfeld zu geben, wo sie Spass haben, sich entwickeln und auf ihrem Level die Leistung bringen.
Dies erreichen wir nur mit emphatischen und motivierten Trainer/innen, was wir glücklicherweise heute haben.

Hast Du eine Vision für Deine Abteilung?

Es gibt keine schönere Vision als «ä Fründschaft – für’s Läbä»
Diese 2 Leitgedanken dominieren mein Denken und Handeln:
1. Die Kinder, Eltern und Trainer motivieren, damit sie sich gegenseitig unterstützen
2. Jedes Kind verdient die gleiche Unterstützung auf jeder Stufe von seinen Mitspielern und Trainern

Thema Breitenfussball vs. Spitzenfussball. Was ist für Dich als Leiter KiFu wichtiger? Wenn möglichst viele Kinder mit Spass den Übertritt zum Junioren Fussball vollziehen oder halt der eine oder andere auf der Strecke bleibt, dafür aber talentierte Jungs und Mädels weitergegeben werden.

Spass und Teamgedanken zu leben steht über Allem. Jedes Kind hat gewisse Talente, die einen mehr die anderen weniger. Wichtig ist das jeder Spieler sich als Persönlichkeit weiterentwickeln kann und die positive Energie seines Teams erleben darf.
Im E setzen sich die Kinder selber sehr stark unter Druck mit Leistungsgruppen und die 10 jährigen reden und liebäugeln mit dem Übertritt ins Footeco . Dani Büchi unser E Stufenleiter macht einen riesen Job und löst das Problem Leistungsdenken vorbildlich.

Was sind die optimalen Trainer-Teams und Trainingsorganisation im Kifu?

Trainerteams:
– G: Eltern (Mütter/Väter und C Juniorinnen)
– F: Eltern (Väter evtl. Mütter und oder B  Junioren)
– E: ehemalige Fussballer B und ev. C Junioren)

Wir haben richtig coole und talentierte  Jungtrainer/innen im Kifu. Die Kinder lieben es von ihren Vorbildern zu lernen.
Im Moment scheint mir die optimalste Organisation für die Trainings von G- und F-Junioren die Pool-Trainings zu sein.
Wir sind viel flexibler in der Aufnahme neuer Spieler und ein Pool kann man problemlos mit 20 oder 40 Kinder managen.
Im E sind es 10-14 Teams in Leistungsgruppen, welche eng zusammenarbeiten. Wenn es irgendwie geht, bleiben die Kinder in ihrem Jahrgang.

Wem möchtest du bei dieser Gelegenheit noch Danke sagen?

Es ist mir ein Anliegen allen Jungtrainer/innen von ganzem Herzen zu Danken, für die Zeit, die sie den Kindern schenken.
Natürlich auch ein riesiges Dankeschön an die Haupttrainer und ihre Assistenten, für all die Energie und Liebe zu den Kinder.
Dem E-Stufenleiter Dani Büchi für den selbstlosen Einsatz über die letzten Jahre im F- und heute bei den E-Junioren.
Allen Eltern für das Mithelfen, Mitdenken und Mittragen in den Pools und den Teams, ob als Administration, Turnierleitung, Fahrer, Leibchenwäsche, Fahrer etc.
Last but not least ein grosses Dankeschön an Angelika für ihren unermüdlichen Einsatz und die Unterstützung im Kifu und im ganzen FC Herrliberg

Was können wir noch besser machen?

– Wir Trainer brauchen viel Zeit für Mitglieder- und Anwesenheitslisten – Digitale Lösung
– Zusammenarbeit zwischen Kifu Junioren Mädchen und bis zu der 1. Mannschaft weiter fördern.
– Das Verständnis im Verein fördern, dass die Kleinsten der grösste Sponsor für die Top Teams im Verein sind.
Es ist für mich eine Ehre einen Teil des Kifu und des FC Herrliberg zu sein

An wen möchtest Du den Ball weiterkicken für das Dezember-Interview? Und warum?

Dani Büchi. Er investiert soviel Zeit und Energie für die E-Teams, nichts ist ihm zu viel und er möchte nur das Beste für all die Jungs.

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