![]() ![]() 2 - 2Full Time |
2 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
4 | 0 |
0 | 0 |
0 | 0 |
Recap
Meisterschaft 20, 10.05.25, FCH 1 – SC Veltheim 1, 2:2 (0:1)
Zunächst möchte sich die 1. Mannschaft bei den zahlreichen Zuschauern bedanken. So gut gefüllt war der Langacker selten, und es gab kaum noch freie Plätze auf der Steintribüne. Die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden, denn beide Teams forderten sich gegenseitig alles ab und boten den Fans ein packendes Spiel.
Herrliberg war sich bewusst, dass mit Veltheim eine spielstarke Mannschaft zu Gast war. Nicht ohne Grund steht das Team an der Tabellenspitze. Offensiv agiert Veltheim in einem variablen 4-2-3-1-System, wobei sie mit schnellen Flügelspielern und einem dynamischen Stürmer für Gefahr sorgen. Mit Cecchini als Spielmacher, einem ehemaligen Profi, verfügt das Team über zusätzliche Kreativität. Defensiv setzt der Gast häufig auf ein hohes Pressing im 4-4-2 und hat mit Zuffi in der Innenverteidigung einen weiteren Ex-Profi in seinen Reihen. Herrliberg hingegen kann zwar keine Ex-Profis aufbieten, bringt aber eine junge, technisch versierte, fitte und zweikampfstarke Mannschaft mit einem top Teamgeist aufs Feld.
Herrliberg startete entschlossen in die Partie und wollte von Beginn an zeigen, wer Herr im Hause ist. In den ersten Minuten setzte das Team ein Statement nach dem anderen. Zwei harte Aktionen gegen den gegnerischen Torwart waren jedoch des Guten zu viel und unnötig. Dennoch zeigte diese Anfangsphase Wirkung: Veltheim brauchte einen Moment, um sich auf die intensive Spielweise einzustellen und selbst ins Spiel zu finden.
Die erste Halbzeit fand auf einem hohen Niveau statt. Beide Teams präsentierten immer wieder ihre spielerische Klasse, zeigten ein hohes taktisches Niveau und eine hohe Intensität. Das einzige Tor in dieser Spielphase erzielte Veltheim in der 27. Minute. Zunächst schien Herrliberg das vermeintliche 1:0 erzielt zu haben, doch der Treffer wurde aufgrund einer Abseitsposition aberkannt. Während das Heimteam noch mit der Entscheidung haderte, nutzte Veltheim die Unaufmerksamkeit und konterte blitzschnell zum 0:1.
Für das nächste – leider unschöne – Highlight sorgte Spielmacher Cecchini in der 40. Minute. Nachdem er mit einem Pfiff des Unparteiischen nicht einverstanden war, verlor er kurz die Beherrschung. Im anschliessenden Gerangel, bei dem I. Lugasten ihn festhielt, schlug Cecchini seinem Gegenspieler den Ellbogen in den Bauch – keine drei Meter vom Schiedsrichter entfernt. Eine harte rote Karte war die Folge, doch der Schiedsrichter, der direkt neben der Szene stand, entschied umgehend und ohne zu zögern.
Nach einer unterhaltsamen ersten Halbzeit führte der Gast aus Veltheim mit 1:0. Die Gäste hatten mehr Spielanteile und präsentierten sich von ihrer besten Seite. Herrliberg zeigte jedoch ebenfalls seine offensive Qualität und erspielte sich die gefährlicheren Torchancen. Mindestens eine dieser Gelegenheiten hätte genutzt werden müssen, doch dieses Mal fehlte dem Heimteam die sonst so beeindruckende Effizienz.
Mit einem Mann mehr und dem klaren Ziel, das Spiel zu drehen, starteten die Hausherren in die zweite Halbzeit. Doch der Beginn des zweiten Durchgangs verlief nervös und fehlerbehaftet. Die nötige Ruhe fehlte zunächst, und Veltheim zog sich tief in die eigene Hälfte zurück, verteidigte diszipliniert die knappe Führung. Je länger der zweite Durchgang andauerte, desto besser fand Herrliberg ins Spiel und kam zu ersten guten Chancen. In der 61. Minute war es dann soweit: Nach einem Eckball landete der Ball ausserhalb des Strafraums bei A. Lustgarten, der einmal mehr seine Abschlussqualitäten unter Beweis stellte und zum 1:1 traf.
Kurz darauf jubelte Veltheim erneut, nachdem ein schneller Angriff zur vermeintlichen Führung führte. Doch der Linienrichter hob die Fahne – der Ball war zuvor knapp hinter der Grundlinie gewesen. Auch einige Gästespieler bestätigten dies, sodass die Entscheidung wohl korrekt war. Herrliberg fand schnell wieder zurück ins Spiel und startete in der 67. Minute einen zielstrebigen Angriff über die rechte Seite. Der starke Gamboni setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und legte perfekt für Lauener auf, der sich im Zentrum behauptete und zum viel umjubelten 2:1 traf.
Nun kippte das Momentum komplett zugunsten der Gastgeber. Herrliberg drängte vehement auf das 3:1, das förmlich in der Luft lag. Nach einem Traumpass von Abplanalp lief Gamboni allein auf den Torhüter zu, vergab jedoch die goldene Chance. Auch Lauener brachte den Nachschuss nicht im Tor unter. Wenig später wurde Lauener vom Torwart elfmeterreif von den Beinen geholt. Doch der erhoffte Pfiff blieb aus – Pech für Herrliberg.
Nachdem das Heimteam das 3:1 mehrfach verpasst hatte, zog es sich gut zehn Minuten vor dem Ende in die eigene Hälfte zurück und agierte trotz Überzahl zu passiv. Veltheim nutzte dies aus und baute, trotz Unterzahl, noch einmal Druck auf. Es schien, als würde Herrliberg den knappen Sieg über die Zeit bringen. Doch ein vorangehender Fehlpass führte zu einer Ecke für Veltheim. Hier zeigte Zuffi seine Klasse und köpfte den Ball zum 2:2 ins Netz.
Die Partie war noch nicht vorbei, und für den unrühmlichen Schlusspunkt sorgte der Veltheimer Ergänzungsspieler Martin Victor. Er wurde in der 76. Minute eingewechselt und leistete sich in der 92. Minute einen Aussetzer, der auf dem Fussballplatz nichts zu suchen hat. Mit hohem Tempo, offener Sohle und ohne Chance auf den Ball traf er Gamboni mit voller Wucht auf Kniehöhe. Ein Horrorfoul, bei dem Gamboni grosses Glück hatte, dass er sich nicht schwer verletzte. Die rote Karte war die einzig richtige Entscheidung, doch Martin zeigte auch danach wenig Einsicht. Obwohl er eine schwere Verletzung in Kauf nahm, verliess er demonstrativ langsam das Spielfeld und zog genüsslich seine Schienbeinschoner vor den Zuschauern aus. Hierfür braucht es keine weiteren Worte…
Da das Foul direkt vor den Trainerbänken stattfand, kochten die Emotionen nochmals hoch. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter die Partie ab, und das 2:2 war das finale Resultat. Trotz der hitzigen Schlussphase beruhigten sich die Gemüter schnell nach dem Schlusspfiff. Das Shakehands zwischen den Teams zeugte vom gegenseitigen Respekt nach einer intensiven Begegnung.
Für Herrliberg endete die Partie bitter. Trotz Überzahl gelang es, einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung zu drehen, doch das erlösende 3:1 wollte nicht fallen. Stattdessen kassierte man kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2. Trotz des späten Dämpfers muss man dem Gegner vom Flüeli ein Kompliment machen. Veltheim verdiente sich diesen Punkt. Das Team blieb in jeder Spielphase präsent, steckte Rückschläge wie rote Karten, Gegentore und aberkannte Treffer weg und bewies grosse Moral, Willensstärke und spielerische Klasse.
Auch Herrliberg kann stolz auf seine Leistung sein. Wie schon im Heimderby gegen Stäfa zeigte die Mannschaft im Spitzenspiel ihre Qualität. Sie forderte dem Tabellenführer alles ab, überzeugte immer wieder mit technischem Können und kämpfte bis zum Schluss vorbildlich.
Jetzt heisst es, weiterzukämpfen. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Leader Veltheim ist noch alles möglich, und es sind noch 18 Punkte zu vergeben.
Meisterschaft 20, 10.05.25, FCH 1 – SC Veltheim 1, 2:2 (0:1)
Langacker, Herrliberg. Tore: 27. 0:1, 61. 1:1 A. Lustgarten, 67. 2:1 Lauener (Gamboni), 88. 2:2
Herrliberg: Vasilj; Lou Brauchli (85. Haussmann), Abplanalp, I. Lustgarten, Cavaliere (59. Furrer), A. Lustgarten, Lenny Brauchli (74. Perucchini), Vizner, Gamboni, Farah (56. Ochchaev), Lauener (70. Wyss)
Bemerkungen: Gelbe Karten: Herrliberg: Cavaliere, Farah, Gamboni, Perucchini. Veltheim: 2x Rot, 3x Gelb