Veröffentlicht am: 23.09.2019

Achterbahn der Gefühle für Herrlibergs Aktivmannschaften

Während die 1. Mannschaft im Spitzenkampf gegen Stäfa verdient einen Punkt holt, taucht das «Drüüü» in Wetzikon und verliert unerwartet. Für das Ausrufezeichen an diesem Wochenende sorgte die 2. Mannschaft, welche den 1. Sieg in dieser Saison einfahren konnte.


FC Stäfa 1 – FC Herrliberg 1 1:1 (0:1)

Der Spätsommer zeigte sich nochmals von seiner besten Seite, als sich am Sonntagnachmittag der FC Stäfa und Herrliberg auf dem Frohberg gegenüberstanden. Es kam also nicht nur zum Goldküsten-Derby, sondern auch gleich noch zum Spitzenspiel.

Die Gäste aus Herrliberg starteten deutlich besser in die Partie. Nach einer Mini-Chance Stäfas bestimmten die Gelb-Schwarzen von Beginn an das Tempo, sie beherrschten das Spieldiktat und versuchten sich schrittweise dem gegnerischen Tor zu nähern. In der 16. Minute wurde den Herrlibergern dann ein Eckball zugesprochen. Der getretene Corner konnte durch Stäfas Hintermannschaft zunächst erfolgreich abgewehrt werden. Doch der Klärungsversuch landete direkt in den Füssen von Innenverteidiger Abplanalp. Der junge Herrliberger zog von der Strafraumgrenze im Stile eines Routiniers ab und sah seinen strammen Schuss unten links im Stäfner Tor einschlagen. 0:1-Führung für die Gäste, welche nun definitiv Lunte gerochen hatten. Nur acht Minuten später scheiterten die Männer von Trainer Kobel gleich zweimal hintereinander. Zunächst setzte Grimm einen Eckball mit dem Kopf an die Latte und im Anschluss scheiterte Flügelflitzer Ledergerber nur knapp am erneuten Torerfolg. In der 30. Minute hätte Linder die Führung ausbauen können, wenn nicht müssen. Er wurde schön über die rechte Seite lanciert, legte sich den Ball dann aber etwas zu weit zur Seite vor und scheiterte dann in einem etwas ungünstigeren Winkel allein vor dem Torhüter. Nach dieser Chance nahm Herrliberg etwas Tempo aus dem Spiel und liess Stäfa unnötigerweise etwas besser ins Spiel kommen. So kam es in der 41. Minute zur ersten grossen Chance für die Gastgeber. Der gegnerische Angreifer brachte einen Ball scharf aufs Tor, welcher von Torhüter Lichtin in extremis aus dem Lattenkreuz gefischt werden musste. Mit der knappen Führung im Gepäck ging es dann in die Pause.

Die beiden Teams starteten dann eher verhalten in die 2. Halbzeit. Von Herrlibergs Tempo war nichts mehr zu sehen und auch Stäfa tat sich auf dem schwierig zu bespielenden Untergrund schwer. In der 53. Minute bot sich dann für die Weiss-Schwarzen die erneute Möglichkeit zum Ausgleich. Der Flügelspieler liess Herrlibergs Furrer gekonnt stehen, sorgte mit einem Hackentrick für weitere Verwirrung und scheiterte dann aber aus aussichtsreichster Position kläglich am eigenen Unvermögen. Doch das war denkbar knapp aus Herrliberger Sicht! Der Ausgleich lag aber irgendwie in der Luft. So kam es, dass ausgerechnet der ehemalige Herrliberger Bajrami, in der 61. Minute den vielumjubelten Ausgleich für Stäfa erzielen konnte. Nach dem Motto «lieber platziert als scharf» setzte er zu einem tiefen Schlenzer an, welcher für Torhüter Lichtin in der unteren Torecke unerreichbar blieb. Herrliberg konnte sich danach etwas fangen, fand aber kein Mittel mehr, um zu zwingenden Torchancen zu kommen. Für die Zuschauer machte es den Anschein, dass beide Mannschaften mit dem einen Punkt zufrieden wären. Wenn es in dieser Partie einen Sieger gegeben hätte, hätte er wohl Stäfa geheissen. Die Gastgeber kamen in der 81. und in der 90. Minute nochmals zu guten Möglichkeiten. Doch den Herrlibergern gelang es mit vereinten Kräften, den in diesen Szenen lichterloh brennenden Strafraum, zu löschen. Somit blieb es beim 1:1-Unentschieden. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, ist dieses Unentschieden sicherlich ein gerechtes Resultat. Nach dem furiosen Herrliberger Start kam der FC Stäfa nach ca. 30 Minuten besser ins Spiel. Die 2. Halbzeit bot dann eher magere Fussballkost, wobei die Gastgeber ihre Angriffe erfolgreicher lancieren und somit zum Ausgleich kommen konnten. Die beiden Teams nehmen bereits zum 3. Mal in dieser Saison nur einen Punkt aus einem Spiel mit und mussten so gleich drei Vereine an sich vorbeiziehen lassen.

3. Liga. FC Stäfa 1 – FC Herrliberg 1 1:1 (1:0)

Frohberg, Stäfa. Tore: 16. Abplanalp 0:1, 61. Stäfa 1:1

Herrliberg: Lichtin; Grimm, Abplanalp, Furrer, Lustgarten; Haussmann (57. Koller), Perucchini (75. Jeriha), Vizner, Ledergerber; Linder, Buri (35. Böckli/55. Brauchli/69. Buri)

Bemerkungen: Nicht gespielt: Kaiser (Ersatztorthüter), Schaller, Schuhmacher


FC Herrliberg 2 – FC Dübendorf 2 4:0 (3:0)

Nach vier punktelosen Spielen wollten die Sauter/Good-Mannen am vergangenen Samstagabend gegen die 2. Mannschaft aus Dübendorf endlich reüssieren. Das Trainerduo hatte bereits im Vorfeld der Partie die Qual der Wahl und musste gleich sechs fitte Spieler zu Hause lassen, weil das Matchblatt mit 18 Spielern bereits voll war – eine eher unübliche Situation für das Reserveteam, kämpfte man in den vergangenen Jahren doch eher mit Personalmangel.

Damit stieg das FCH2 mit Bestbesetzung ins Heimspiel, welches vor einer schönen Kulisse und besten Bedingungen stattfand. Die ersten Minuten hatten es dann auch gleich in sich: So köpfelte in der 1. Minute ein Dübendorfer-Verteidiger den Ball nach einem scharfen Lüthi-Freistoss fast in die eigenen Maschen und nur wenige Zeigerumdrehungen später war es wieder Lüthi, der mit einem satten Schuss aus der Distanz den Torwart prüfte. Auch der FC Dübendorf kam in den Startminuten zu seinen Chancen. Ein langer Ball auf die linke Spitze wurde von der Herrliberger Hintermannschaft komplett falsch eingeschätzt und so konnte ein Dübendorfer-Stürmer alleine auf Torwart Bieri ziehen. Bieri, bekannt für sein starkes Spiel auf der Linie, behielt im Eins gegen Eins aber die Oberhand und konnte zur Ecke klären. Die anschliessend getretene Ecke konnte wiederum von Bieri mit einer mirakulösen Parade entschärft werden. Zwei Minuten später zeichnete sich dann auch der Dübendorfer Torwart aus, indem er einen Halbvolley von Naef nach Eckball aus kürzester Distanz parieren konnte. Gespielt waren da gerade einmal 10 Minuten. Drei Minuten später wurde Oertig von Naef lanciert, der den Ball zunächst an zwei Gegenspieler vorbeilegte, um ihn dann mit seinem starken linken Fuss ins linke obere Eck zu zirkeln – 1:0 für das Heimteam. In der 16. Minute wurde Naef von Dimitrovski mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Der Dübendorfer-Torwart konnte den Ball im letzten Moment vor dem heranrauschenden Stürmer wegspitzeln, allerdings nur bis in die Füsse von Rizzoli, der aus 20 Metern ins halbverwaiste Tor einschieben konnte – 2:0 für den FCH. In der Folge setzte zuerst Oertig einen Freistoss-Abpraller völlig freistehend an den Pfosten und auf der Gegenseite verhinderte Bieri erneut im Eins gegen Eins den Anschlusstreffer. In der 39. Minute eroberte sich Oertig den Ball auf dem linken Flügel, liess gleich drei Gegenspieler ins Leere laufen und wurde im Strafraum regelwidrig umgestossen – Elfmeter für den FCH. Sebastian Schaller übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän zum 3:0-Pausenstand.

Nach der Halbzeit kam Dübendorf mit mehr Druck aus der Kabine und versuchte sogleich, das Spiel in die Hand zu nehmen. Herrliberg wiederum schaltete einen Gang zurück und so resultierten einige gute Chancen für das Gästeteam, welche aber immer wieder vom gross aufspielenden Bieri zunichtegemacht wurden. Die grösste Chance in Durchgang zwei hatte Herrliberg bis dato in der 55. Minute durch Steinmann, der den Ball aus 5 Metern einmal mehr den Torwart schoss, anstatt an ihm vorbeizuschieben. In der 85. Minute brachte Bieri die Dübendorfer Angreifer erneut zum Verzweifeln, als er – eigentlich bereits geschlagen – den Anschlusstreffer per Fuss verhindern konnte. Drei Minuten vor Schluss erlief sich Rizzoli im Strafraum den Ball vor der Grundlinie, legte mit viel Übersicht zurück auf Naef, der zum 4:0 einschieben konnte. In der 88. Minute schien Bieri dann definitiv geschlagen, doch an diesem Abend das Pech gepachtet, landete der letzte Dübendorfer-Schuss am Pfosten.

So gewannen die Hausherren ihr erstes Spiel in der neuen Saison und konnten die rote Laterne auch gleich an den Racing Club ZH abtreten. Zum Mann des Spiels wurde, trotz 4:0, Torwart Bieri gewählt wobei auch Torwarttrainer Erich Koch sicherlich einen Anteil daran trägt. Sportchef Freitag wiederum hat mit dem Trainerweiterbildungscamp in Irland dafür gesorgt, dass die erfolglosen Coaches Sauter und Good zurück auf die Spur gekommen sind. Nun gilt es das Resultat im nächsten Spiel gegen den FC Fällanden zu bestätigen.

3. Liga. FC Herrliberg 2 – FC Dübendorf 2 4:0 (3:0)

Langacker, Herrliberg. Tore: 13. 1:0 Oertig, 16. 2:0 Rizzoli, 39. S. Schaller (Penalty), 87. Naef

Herrliberg: Bieri; Schwarz (62. Avolio), Wyss, I. Lustgarten, Staubli (85. Schwarz); Oertig (46. Schmid), Lüthi (79. S. Schaller), S. Schaller (46. Jeyarajah); Dimitrovski (62. Forster), Naef (28. Steinmann / 70. Rizzoli), Rizzoli (28. Pestalozzi / 57. Naef)

Bemerkungen: Gelbe Karten: 21. Dimitrovski (Foul – nä. Spiel gesperrt), 34. Oertig (Foul), 60. Lüthi (Foul – nä. Spiel gesperrt), 83. Jeyarajah (Foul). Nicht gespielt: Nehrenheim (Ersatztorwart).


FC Wetzikon 3 – FC Herrliberg 3 3:1 (3:0)

Die 3. Mannschaft reiste an diesem Sonntag nach Wetzikon zum bisher noch sieglosen FC Wetzikon 3. Nachdem man sich gegen Wald klar mit 4:0 durchsetzen konnte, ging man mit dem Anspruch in die Partie, dieses Spiel von Anfang an zu dominieren. Wie so oft im Fussball kam es dann aber ganz anders. Bereits nach zwei Minuten und einem Abwehrverhalten, welches gerade mal knapp C-Junioren-2. Stärkeklasse-Niveau hatte, ging das Heimteam aus Wetzikon mit 1:0 in Führung. Wer nun dachte, die Gäste würden aufwachen und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken, lag komplett falsch. Es waren weiter die Hausherren, die mehr vom Spiel hatten. In der 8. Minute zeigte der Schiri nach einem Gerangel im Strafraum auf den Punkt. Offenbar wurde ein Wetziker vor dem auszuführenden Corner zu Boden gerissen. Es kam wie es kommen musste und es stand schon nach acht Minuten 2:0 für das Heimteam. Herrliberg konnte sich nun ein wenig fangen. Die Gäste kamen aber zu wenig zwingenden Aktionen und so blieb es bis zur 36. Minute beim 2:0, ehe Wetzikon nach einem schnellen Gegenangriff und einem erneut amateurhaften Abwehrverhalten der Herrliberger zum 3:0 kam. Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Halbzeitpause. Herrliberg kam mit drei Neuen aus der Kabine und war nun gewillt hier noch mindestens einen Punkt mitzunehmen. Obwohl das Heimteam zwar meist in Ballbesitz war, kamen die Wetziker wie schon im 1. Durchgang zu keinen gefährlichen Torchancen. Nach rund 55 Minuten wurde Grimm im Strafraum der Wetziker gefoult – Penalty. Bannwart schnappte sich den Ball und verwandelte den Ball ins linke untere Eck – 3:1. Da war er nun also: der lang ersehnte Anschlusstreffer. Fortan ging das Spiel nur noch in eine Richtung. Trotz dieses Einbahnfussballs waren die Seebuben nicht in der Lage sich gefährliche Torchancen herauszuspielen. Irgendwie fehlte an diesem Sonntag einfach der Biss. So blieb es bis zum Schluss beim durchaus enttäuschenden 3:1 für die Oberländer. Herrliberg steht nun bereits unter Druck, will man das Saisonziel «Top-4» noch erreichen. Am Sonntag in einer Woche empfängt man auf dem heimischen Langacker den Leader aus Fällanden. Hoffen wir, dass wir dann wieder das andere Gesicht dieser Mannschaft zu sehen bekommen.

5. Liga. FC Wetzikon 3 – FC Herrliberg 3 3:1 (3:0)

Meierwiesen, Wetzikon. Tore: 2. Wetzikon 1:0, 8. Wetzikon (Penalty) 2:0, 36. Wetzikon 3:0, 56. Bannwart (Penalty) 3:1

Herrliberg: Schenkel; Bourgeois (35. Lustenberger), Degen (70. Golinelli/80. Padeste), Medziti (46. Bartels), Carvalho; Marti, Grimm, Tapia-Penas F. (46. Bannwart), Wiederkehr, Tapia-Penas E. (70. Broger); Broger (46. Abazi)

 

Schreibe einen Kommentar

X