Herrliberg verliert auswärts gegen den Leader unglücklich, schlägt dafür zu Hause Wiesendangen klar.
Meisterschaftsspiel 7, 04.10.25: SC Veltheim 1 – FC Herrliberg 1, 3:2 (1:0)
Es war alles angerichtet für ein 2. Liga-Spiel auf höchstem Niveau: Der verlustpunktlose SC Veltheim empfing in Winterthur den Verfolger aus Herrliberg, der nur drei Punkte weniger auf dem Konto hatte. Und das Spiel hielt, was es versprach. Zwei Teams, die sowohl defensiv wie auch offensiv mutigen Fussball spielten, schenkten sich nichts und lieferten sich über 95 Minuten ein Duell auf beachtlichem Niveau auf einem Rasen, der gut bespielbar war.
Herrliberg kam besser aus den Startlöchern und überraschte das Heimteam womöglich mit seiner offensiven Spielweise in einem Auswärtsspiel. In den ersten 20 Minuten hatten die Gäste mehr Spielanteile und erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten. Danach kam Veltheim besser in die Partie, drückte seinerseits aufs Tempo und erspielte sich während rund 20 Minuten mehr Strafraumaktionen sowie eine kleine Serie von Eckbällen. Nach etwa 40 Minuten pendelte sich das Spiel wieder ein, und kurz vor der Pause schienen sich alle mit dem 0:0 abzufinden. Beide Teams zeigten eine ansprechende erste Halbzeit, hatten Chancen, aber die starken Torhüter hielten ihre Kisten sauber.
Dann jedoch die bittere 44. Minute: Eine eigentlich harmlose Flanke, die keinen Abnehmer gefunden hätte, sprang Abwehrspieler Brauchli unglücklich vom Fuss an den ausgestreckten Arm. Handspenalty und viel Pech für die Gäste. Veltheim verwandelte souverän, und so ging Herrliberg mit einem unglücklichen 0:1 in die Pause.
Doch die Seebuben liessen sich davon nicht beirren. Nach dem Seitenwechsel kam Herrliberg wieder stärker aus der Kabine und drückte entschlossen auf den Ausgleich und der fiel in der 58. Minute nach einem herrlichen Schlenzer von Gamboni. Nur wenige Augenblicke später hätte man gar das 2:1 nachlegen können, doch die Chance blieb ungenutzt.
Ab der 60. Minute übernahm Veltheim wieder das Kommando, während Herrliberg etwas zu passiv wurde. In der 76. Minute klärten die Gäste nicht konsequent genug, und Veltheim nutzte die Gelegenheit eiskalt zur erneuten Führung. Doch die Partie blieb offen: Jetzt drückten wieder die Gäste mit viel Wille, aber ohne das nötige Abschlussglück. Entweder reagierte der Veltheimer Torhüter stark oder der Ball wollte einfach nicht rein.
In der 89. Minute nutzte Veltheim einen Konter gegen die weit aufgerückten Herrliberger zum 3:1, eigentlich die Entscheidung. Doch für Herrliberg ist Aufgeben keine Option. In der Nachspielzeit zeigte das Team nochmals grosse Moral. Der auf den linken Flügel verschobene Brauchli setzte sich in der 91. Minute stark gegen zwei Gegner durch und lancierte Lauener, der in seiner gewohnt unnachgiebigen Art den Ball am Torwart vorbeibugsierte. 3:2 und die Hoffnung lebte.
In den verbleibenden Minuten rannte Herrliberg weiter an, kam noch zweimal gefährlich vor das Tor, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
Am Ende boten beide Teams einen klasse Match, welcher hin und her ging und der eigentlich keinen Verlierer verdient hätte. Bitter für die Seebuben, dass sie mit leeren Händen abreisen mussten. Trotzdem darf man stolz auf die Leistung dieser jungen Truppe sein und mit viel Vertrauen in die kommenden Spiele gehen. Denn wer auswärts beim Leader über 90 Minuten auf Augenhöhe spielt, ist definitiv auf dem richtigen Weg.
Meisterschaftsspiel 6, 28.09.25: FC Herrliberg 1 – FC Wiesendangen 1, 3:0 (3:0)
Nach den beiden höchst unglücklichen Niederlagen in Brüttisellen und Affoltern a/A waren die Herrliberger sichtlich angefressen und liessen ihren Frust gleich von Beginn weg auf dem Platz raus. Wiesendangen dagegen probierte sich an einem noch nicht gänzlich eingespielten System und wirkte an diesem warmen Sonntagnachmittag nicht ganz bereit für das, was da auf sie zukam.
Herrliberg legte los wie die Feuerwehr. In den ersten 25 Minuten konnten die Seebuben fast ungestört ihren besten Tempofussball aufziehen – schalten, walten und zaubern nach Belieben. Das Resultat: eine verdiente 3:0-Führung.
Schon in der ersten Minute zogen Daull und Gamboni einen traumhaften Angriff auf, und Daulls butterweiche Flanke fand den Kopf von Gaube, der sich im Strafraum stark durchsetzte und zur frühen Führung einköpfte. Herrliberg blieb dran und drückte weiter und wieder war es Gaube, der nach einem herrlichen Angriff über mehrere Stationen und dem letzten Steckpass von Vizner aus spitzem Winkel das 2:0 markierte.
Wiesendangen kam danach etwas besser in die Partie und erarbeitete sich die erste gute Chance sowie einen Eckball, doch dieser wurde zum Bumerang. Herrliberg konterte blitzschnell, und nach nur wenigen Sekunden lag der Ball erneut im Netz: Gaube lancierte Lenny Brauchli perfekt, der allein vor dem Tor eiskalt blieb und auf 3:0 stellte.
Nach diesem Traumstart nahm das Spiel etwas Tempo raus. Herrliberg blieb zwar spielbestimmend, doch auch die Gäste kamen nun zu vereinzelten Möglichkeiten. Zur Pause blieb es beim deutlichen 3:0.
Nach dem Seitenwechsel kam Wiesendangen mit ordentlich Wucht zurück aufs Feld. In den ersten zehn Minuten nach der Pause wurde es intensiv, viele Zweikämpfe, viel Einsatz, keine Geschenke. Herrliberg hielt dem Druck jedoch stand und blieb defensiv kompakt. Danach flaute die Partie merklich ab: Das Heimteam verwaltete die Führung souverän, brachte aber kaum noch saubere Angriffe zu Ende. Wiesendangen war bemüht, doch in der entscheidenden Zone fehlte die letzte Konsequenz. Herrliberg-Keeper Kaiser musste nur einmal mit einer starken Parade eingreifen. Die letzten 30 Minuten glichen dann eher einem typischen Sonntagskick, mit dem Unterschied, dass Herrliberg die Arbeit bereits erledigt hatte.
Der Sieg geht dank einer überragenden ersten Halbzeit völlig in Ordnung. Genau so stellt sich der Trainerstaff den Fussball auf dem Taktikbrett vor und die Mannschaft setzte es perfekt um. Wiesendangen hingegen verschlief den Start komplett, zeigte danach aber mit einigen starken Angriffen und solider Defensive, warum sie mit drei Siegen in Serie und einem Punktgewinn gegen den starken FC Glattbrugg angereist waren.
Weiter geht’s für Herrliberg am Samstag, 11. Oktober, um 18:15 Uhr mit dem Heimspiel gegen den FC Phönix Seen. Mit dem Selbstvertrauen aus den letzten beiden Auftritten will das Team alles daransetzen, den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten.