History FC Herrliberg

1975 bis 1984

Nach Vorgesprächen in verschiedenen Kreisen wurde auf Initiative von Christian Maduz auf den 18. Juli 1975 eine Gründungsversammlung für den FC Herrliberg einberufen. An dieser wurde Bruno Edelbauer zum ersten Vereinspräsidenten gewählt, Willy Huber als Vizepräsident, Christian Maduz als Aktuar, Thomas Fein als Kassier, Viktor Belluz als Materialverwalter und Fiorello Billiani als Beisitzer waren die ersten Mitglieder des ersten Vereinsvorstandes. Die erste Begeisterung wurde allerdings auf eine harte Probe gestellt; um im Fussballverband aufgenommen zu werden, musste zuerst der Nachweis eines Fussballplatzes erbracht sein, eine Garderobe mit Duschmöglichkeit musste vorhanden sein, Vereinsstatuten zur Genehmigung durch den Verband eingereicht werden und ein ausreichender Mitgliederbestand für die Bestreitung des Meisterschaftsbetriebes nachgewiesen werden.

Die 1968 im Langacker durch die Gemeinde erstellte Spielwiese wurde von Anfang an als Fussballplatz ins Auge gefasst. Diese Wiese gehörte in den frühen sechziger Jahren zu den grossen Entwicklungsplänen im Langacker. Hallenbad, Freibad, Leichtathletikanlagen und ein Fussballfeld sollten dort erstellt werden. Der Gemeinderat entsprach dem Wunsch des FC Herrliberg und gab die Spielwiese zur Benutzung als Fussballplatz frei. Der Platz wurde durch den Fussballverband als Spielfeld abgenommen, obwohl die Ausmasse unter den geforderten Minimalnormen lagen. Die Benutzung der Garderoben im Schulhaus Rebacker wurde durch die Schulpflege zugesichert. Es dauerte allerdings nach der Gründung nochmals fast ein Jahr, bis alle administrativen Klippen umschifft waren und beim Fussballverband des Kantons Zürich das offizielle Aufnahmegesuch eingereicht werden konnte.

Am 13. August 1976 war es dann endlich soweit. „Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr Verein in den Schweizerischen Fussballverband aufgenommen worden ist“, lautete die frohe Kunde vom Sitz des SFV in Bern. Nach dem überraschenden und sofrotigen Rücktritt von B. Edelbauer hatte Initiant Ch. Maduz selber das Präsidium des Vereins übernommen und den Start zur ersten Fussballmeisterschaft vorbereitet. Am 5. September 1976 war der FC Mönchaltorf erster Gegner in einem Punktespiel auf dem Langacker. Die bunt zusammengewürfelte Herrliberger Mannschaft bestand aus Spielern vom Junioren bis ins Seniorenalter. Dieser Anlass wurde gleich wahrgenommen, um die fast 300 Zuschauer zu einem Unterhaltungsabend mit nicht weniger als drei Orchstern in den Zehntensaal einzuladen.

Am 15. November 1976 trafen sich die Mitglieder, um Bilanz über das erste Vereinsjahr zu ziehen. Mit grosser Besorgnis wurde vom Bericht des Kassiers Kenntnis genommen: Kassabestand CHF 122.–, Schulden etwa CHF 3’000.–. Verschiedenste Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung wurden erwogen. Rolf Jenny verlangte schon damals nach überzeugenden Leistungen unter dem Motto: „Es bringt nichts soviel Erfolg, wie der Erfolg selber.“ Die Mitglieder wurden dazu aufgerufen, durch diszipliniertes Auftreten positiv in Erscheinung zu treten. An dieser Versammlung trat der gesamte Vorstand zurück, einzig Ch. Maduz stellte sich für eine Wiederwahl zur Verfügung. An seine Seite wurden R. Jenny zum Vize, K. Saxer zum Kassier und E. Stutz zum Aktuar gewählt: R. Probst, F. Rindlisbacher und W. Rieder waren die weiteren Vorstandsmitglieder. Im Anschluss an die Versammlung wurde der am Vortag errungene erste Sieg in einem Meisterschaftsspiel noch ausgiebig gefeiert.

Der Mitgliederbestand betrug Ende 1976 33 Mitglieder

Protokoll der Vereinsgründung:

Erstes Herrliberger Team:

Die Herrliberger Mannschaft, welche am 5. September 1976 das erste Meisterschaftsspiel bestritt.

Stehend von links:
Walter Hofmann, Christian Herzog, Rolf Jenny, Christian Maduz, Erwin Stutz, Thomas Fein, Iwan Zanré
Kniend von links:
Alfred Zimmerli, Jose A. Sanchez, Hansjörg Bachmann, Beat Stähli, Viktor Belluz

An der Generalversammlung vom 17. Februar war einmal mehr die finanzielle Lage des Vereins ein zentrales Thema. Zwar hatte eine Ende 1976 durchgeführte Gönneraktion ein erfreuliches Ergebnis gebracht und den Schuldenberg auf CHF 2’000.– reduziert, doch musste diese Summe dem Verein vom Kassier und vom Präsidenten vorgestreckt werden. In dieser unerfreulichen Situation wurde beschlossen, den Gemeinderat um Hilfe anzugehen. Schon damals zeigte sich, dass die Gemeindeväter für Anliegen der Ortsvereine ein offenes Ohr hatten. Das damals unter dem sportfreundlichen Präsidenten Herrn Fritz Lienhard wirkende Gremium half dem FC Herrliberg mit einem einmaligen Beitrag endgültig auf die Beine. An dieser Versammlung wurde auch beschlossen, eine zweite Aktivmannschaft für den Meisterschaftsbetrieb anzumelden, obwohl in Herrliberg noch keinerlei Trainingsmöglichkeiten bestanden. Von der Schulpflege Meilen wurde dem FC Herrliberg für einen Abend pro Woche die Turnhalle „Feld“ zur Verfügung gestellt und auch die dazugehörige Wiese durfte bei gutem Wetter zum Trainieren benutzt werden.

An Optimismus und Ideen hat es dem initiativen Vorstand in jenen Jahren nicht gefehlt. So wurde schon damals ein Architekt damit beauftragt, eine Studie und ein Vorprojekt für ein Klubhaus mit Garderoben, Kiosk usw. auszuarbeiten. Auch die Möglichkeiten für eine Platzbeleuchtung wurden schon damals abgeklärt. Die für solche Vorhaben zu erwartenden Kosten führten die Initianten aber bald wieder auf den Boden der Realität zurück.

Am 2. Juli wurde das erste Dorfturnier durchgeführt. Es brachte eine Beteiligung von 20 Mannschaften und, was damals noch fast wichtiger war, einen Reingewinn von CHF 1’500.– in die Vereinskasse. In jenen Tagen teilte der Gemeinderat mit, dass eine Möglichkeit bestehe, eine Garage an der Langackerstrasse als Geräteraum zu übernehmen. Bereits 1977 wurde ein Juniorentraining organisiert, an eine Teilnahme am Spielbetrieb konnte jedoch mit der fehlenden Infrastruktur noch lange nicht gedacht werden. Der Kassier, K. Saxer, vermeldet, bei einem Heimspiel gegen den FC Meilen Einnahmen von stolzen CHF 80.– und Platzwart F. Rindlisbacher teilte mit, dass er den Pausentee (wohlverstanden zu Hause gekocht und mitgebracht), gratis zur Verfügung stelle. Obwohl auf dem Papier genügend Spieler für die zweite Aktivmannschaft vorhanden waren, zog sich ein akuter Spielermangel und damit verbunden Doppelspiele für viele Akteure durch die ganze Saison.

Am Ende des Jahres zählte der FC Herrliberg 77 Mitglieder, davon 41 Aktive.

Der erste Auftritt des FC Herrliberg im Jahr 1978 fand auf dem gesellschaftlichen Parkett statt. Der Umstand, dass in Herrliberg seit über 20 Jahren kein Fasnachtsanlass mehr stattgefunden hatte, bewog dazu zum „1. Chluureball“ in die Vogtei einzuladen. Diese Initiative wurde nicht allzugut belohnt. Bei der Schlussabrechnung blieb unter dem Strich ein Defizit von CHF 300.– zu verkraften. Erfreulicher tönte es dann an der 3. Generalversammlung. Der Verein konnte erstmals schwarze Zahlen ausweisen, der Reingewinn betrug CHF 43.15. An der gleichen Versammlung trat Ch. Maduz als Vereinspräsident zurück und die Ära Rolf Jenny nahm ihren Anfang. B. Edelbauer stellte sich wieder zur Verfügung und wurde zum Vize- und Spiko-Präsidenten gewählt.

Auch als Trainer war Ch. Maduz zu ersetzen. Oskar Roider übernahm das Training der ersten, E. Stutz dasjenige der zweiten Mannschaft. Selbstverständlich waren solche Posten im Verein alles Ehrenämter ohne jede Entschädigung. Immerhin wurden die Trainer vom Jahresbeitrag befreit. Ein Problem, welches sich wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte zieht, nahm schon damals seinen Anfang. Weil der FCH keinen Schiedsrichter stellen konnte, wurde er vom Verband mit CHF 35.– gebüsst.

An der Fussballschule des Vereins nahmen erfreulicherweise bereits 20 Junioren teil, ein geregeltes Training war aber fast nicht möglich, da im Freien kein beleuchteter Trainingsplatz zur Verfügung stand. Eine Benützung der Schulhauswiese für das Fussballspiel war in jenen Jahren noch tabu. Das 2. Dorfturnier wurde zwar um eine Woche verschoben, musste dann aber bei misslichen Wetterbedingungen durchgeführt werden.

In der Sommerpause wurde ein Schiff gemietet und damit eine Zürichseerundfahrt unternommen. Ein für den FCH recht grosses Projekt nahm langsam feste Formen an: Das Nebengebäude an der Langackerstrasse 154 wurde von der Gemeinde für einen Umbau zu einem Garderobengebäude in Aussicht gestellt. Der geplante Ausbau sah Kosten von CHF 51’000.– voraus. Die Gemeinde erklärte sich bereit, einen Anteil von CHF 30’000.– zu übernehmen, wenn der FCH in der Lage sein, den Restbetrag zu erbringen bzw. durch Fronarbeit abzuverdienen. Es zeichnete sich eine Aufgabe ab, die für den Verein zu einer echten Bewähungsprobe werden sollte.

Auf der sportlichen Seite waren etliche Erfolge zu vermelden und der Tabellenstand der Mannschaften mit dem 1. Rang für das erste Team und dem 2. Platz für die 2. Mannschaft am Ende der Vorrunde gab zu einigem Optimismus für die Rückrunde Anlass. Vorerst wurde die Winterpause jedoch noch mit dem ersten von H. J. Haas organisierten Chlausabend verkürzt.

FC Herrliberg 1978:

An der vierten Generalversammlung des FCH lautete vor allem der Bericht des Kassiers recht beruhigend. Mit einem Überschuss von mehr als CHF 1’500.– waren die finanziellen Sorgen des Vereins fürs erste einmal gebannt. In den Statuten wurden die Clubfarben von weiss/grün auf die Gemeindefarben gelb/schwarz geändert und Präsident R. Jenny fand in der Person von H. U. Aebi, Citroen-Garage, Erlenbach, den ersten Sponsor für das entsprechende Tenü. Der 2. Chluureball durfte auf der gesellschaftlichen Seite als Erfolg verbucht werden. Finanziell fehlten am Schluss jedoch auch diesmal CHF 200.–. Zum Glück konnte ein Gerichtsfall über den verbotenen Aushang von Plakaten für diesen Anlass in der Gemeinde Männedorf ohne Kostenfolgen abgeschlossen werden.

Als grosses Dorffest wurde am 23./24. Juni die Einweihung des Schulhauses Breiti aufgezogen. Der FCH führe aus diesem Grunde sein Dorfturnier im Rahmen dieses Festes auf der Schulhauswiese durch und baute zusammen mit dem Männerchor eine riesige Festhütte auf. Das Turnier, welches mit einem Match des Gemeinderates gegen die Schulpflege eröffnet wurde, war ein grosser Erfolg. Das gleiche konnte man über die finanzielle Seite des Anlasses nicht behaupten. Ein Prachtswetter über beide Festtage verlockte zu wenig Publikum zum Verweilen im Festzelt, so dass bei grossen Unkosten für das Unterhaltungsprogramm und einem Aufwand von Hunderten von Arbeitsstunden für die beiden Verein nur je ein Gewinn von CHF 106.– herausschaute.

Grosse Sorgen bereitete das Spielfeld im Langacker, welches sich beim kleinsten Regenwetter in eine Sumpfwiese verwandelte und dann statt den Fussballern den Wildenten als Tummelplatz diente. Es wurden Offerten für eine Platzsanierung eingeholt; der Kostenvoranschlag von CHF 160’000.– machte einen erneuten Gang vor den Gemeinderat notwendig. Die Vereinskasse konnte durch die erstmalige Beteiligung des FCH an einer Papiersammlung etwas aufgebessert werden und die zweite Mannschaft überbrachte ihre Filmgage, welche sie für die Mitwirkung bei einer Fernsehwerbung über Schweizer Käse verdiente, ebenfalls der Vereinskasse. Weil eine Platzbeleuchtung im Langacker vorerst noch nicht zu realisieren war, gab die Schulpflege auf Zusehen hin die Erlaubnis, die Schulhauswiese bei schönem Wetter als Trainingsplatz zu benutzen, was die Trainingsbedingungen ganz wesentlich verbesserte.

Die erste Mannschaft beendigte die Saison 78/79 auf dem 4. Tabellenrang. Als Trainer für die neue Saison stellte sich E. Stutz zur Verfügung. Nachdem im Jahr 1978 total CHF 235.– an Bussen – infolge fehlender Schiedsrichter- bezahlt werden mussten, konnte dem Verband mit Ueli Graber erfreulicherweise erstmals ein Schiedsrichter gemeldet werden. In einem Brief der Schulpflege wurde der FCH beschuldigt, in der Turnhalle Rebacker durch zu hohes Ballspiel Deckenlampen zerstört zu haben. Präsident R. Jenny, klärte in seinem Antwortschreiben darüber auf, dass der FCH, welcher in der Turnhalle Breiti trainiere, diese Halle noch gar nie benutzt habe. Am 6. November fand eine ausserordentliche Generalversammlung statt.

Der Mitgliederbestand am Ende des Jahres betrug 45 Aktive und 65 Passivmitglieder.

FC Herrliberg 1979:

Als Meilenstein dürfte das Jahr 1980 in die Vereinsgeschichte eingehen. Am 24. September fand die denkwürdige Gemeindeversammlung statt, nach welcher die Schlagzeile in der „Zürichsee-Zeitung“: „Für die Herrliberger Jugend – gegen exotische Vögel“, lautete. Der Erneuerung des Fussballplatzes im Langacker wurde mit grossem Mehr zugestimmt.; die Errichtung eines Vogelparkes  bei der Kittenmühle wurde abgelehnt. Vom Organisationskomitee der Tour de Suisse – Etappenankunft in Herrliberg – wurde dem FC Herrliberg aus dem Reingewinn ein Check über CHF 2’500.– für die Nachwuchsförderung übergeben.

Die erste Mannschaft belegte in der Meisterschaft den 2. Rang, 3 Punkte hinter Witikon. Wohl waren auf dem Papier genügend Spieler für das Kader von zwei Aktivmannschaften vorhanden, die Wirklichkeit sah jedoch etwas anders aus. Fast jeden Sonntag mussten auf dem Weg zu den Spielen noch Akteure aus den Federn geholt werden. Der Umstand, dass selbst zu Spitzenspielen mit weniger als elf Spielern angetreten werden musste, bewog E. Stutz zum Rücktritt vom Traineramt. Auch in der zweiten Mannschaft wurde aus ähnlichen Gründen ein wenig erfreuliches Kapitel der Vereinsgeschichte geschrieben. Wegen des Einsatzes eine noch nicht für den FCH qualifizierten Spielers unter falschem Namen, wurden als Verbandssanktionen Forfaitniederlagen, Bussen und Spielersperren bis zu einem Jahr ausgesprochen.

Als neuer Trainer für die erste Mannschaft stellte sich R. Schafeitel zur Verfügung. Der Umstand, dass sich Jules Vogt mit einer vollständigen Mannschaft, welche zusammen vor allem Turniere bestritt, zur Aufnahme in den FCH bewarb, ermöglichte es, zusammen mit den bisherigen Mitgliedern, für die neue Saison neben zwei Aktivmannschaften erstmals euch ein Seniorenteam für den Meisterschaftsbetrieb anzumelden.

Am Ende des Jahres betrug der Mitgliederbestand 61 Aktive und 111 Passivmitglieder.

Zum ersten Mal wurde der Versuch unternommen, die Generalversammlung zusammen mit Frauen und Freundinnen mit einem gemütlichen Teil zu beschliessen. Leider sagte der verpflichtete Alleinunterhalter sein Engagement wenige Stunden vor dem Anlass ab. Kurzfristig wurde ein Film über die Rio-Reise einiger FCH-Mitglieder vorgeführt. Zu einem weiteren Fernsehauftritt kamen diesmal die Senioren des Vereins; sie durften als Gäste die Kulisse einer Sportpanorama-Sendung bilden. Ein schönes Erlebnis für die 1. Mannschaft war die Mitwirkung bei der Sportplatzeröffnung der Gemeinde Igels im Lugnez GR. Zur Realisierung dieses Projektes hatte die Gemeinde Herrliberg im Rahmen der Berghilfe einen schönen Beitrag geleistet.

Das sehr gut gelungene Dorfturnier verzeichnete auch in diesem Jahr eine steigende Teilnehmerzahl, denn 44 Mannschaften hatten sich für diesen Anlass angemeldet. An sportlicher Ausbeute waren ein zweiter Meisterschaftsrang der zweiten Mannschaft, ein Mittelfeldplatz des ersten Teams und die ersten Siege der Senioren zu melden. Als Vereinstrainer amteten H. Leutwyler, J. Vogt und H. Merk. U. Dalle Grave vermittelte den Fussballschülern erste Grundbegriffe des Umganges mit dem runden Leder. Gemischte Schüler / Junioren-Mannschaften trugen ihre ersten Freundschaftsspiele aus, der Verein hatte zu diesem Zweck erstmals ein Juniorentenü beschafft.

Auf administrativem Sektor wurden ausserordentlich viele Sitzungsstunden für die Vorbereitung des geplanten Sportplatzumbaues aufgewendet. Gegen Ende des Jahres waren auch auf dem Langacker die ersten Spuren des kommenden Umbaus zu sehen, als erstes wurden durch Vereinsmitglieder in Fronarbeit die bestehenden Ballfänger abgebrochen. Das Jahr wurde durch den traditionellen Chlausabend, verbunden mit einem Lottomatch, abgeschlossen.

Der Mitgliederbestand betrug Ende 1981 59 Aktive und 133 Passivmitglieder.

Bereits an der Generalversammlung konnte die erfreuliche Mitteilung gemacht werden, dass mit Peter Hermann ein zweiter Schiedsrichter seine Tätigkeit für den FCH aufgenommen hatte. Auch diese Generalversammlung sollte einen gemütlichen Ausklang finden; sogar ein Musikduo war anwesend, dafür glänzten die FCH-Damen vorwiegend mit Abwesenheit.

Bereist im Frühjahr wurde mit den Frondienstarbeiten bei der Erstellung des Fussballplatzes begonnen und bis in den Spätherbst hinein an Umzäunung und Clubhüttli gearbeitet. Bereits im Juni konnte an einer Mitgliederversammlung von 380 geleisteten Arbeitsstunden berichtet werden. Der Andrang zum nun regelmässig durchgeführten Juniorentraining war inzwischen so gross, dass die beiden Hauptinitianten, Umberto Dalle Grave und Markus Stutz, bereits ein Jahr vor der Platzeröffnung auf die Anmeldung einer C-Juniorenmannschaft beim Verband drängten. Diesem Gesuch wurde erfreulicherweise entsprochen und das abgegebene Versprechen, der Herrliberger Jugend Gelegenheit zu sinnvoller sportlicher Betätigung zu geben, konnte endlich erfüllt werden.

Das Dorfturnier konnte infolge des fehlenden Fussballplatzes auf der Schulhauswiese durchgeführt werden und wurde mit 44 teilnehmenden Mannschaften zu einem grossen Erfolg. Sportlich gesehen war das Jahr 1982 ein schwaches Jahr, die erste Mannschaft plazierte sich im Mittelfeld, während die Senioren und das zweite Team das Tabellenende zierten. Diese Erfolgslosigkeit war nicht zuletzt ein Grund dafür, erstmals per Inserat nach einem qualifizierten Trainer Ausschau zu halten, nachdem das Training bis anhin immer von Leuten aus den eigenen Reihen geleitet wurde. Immerhin konnte Ende Jahr statistisch bewiesen werden, dass die sportliche Ausbeute der bisherigen Vereinsgeschichte ausgeglichen war. Gegen insgesamt 32 Meisterschaftsgegner wurden in 96 Spielen 46 Siege errungen, nur viermal unentschieden gespielt und 46 mal verloren. Für den einzigen Lichtblick in sportlicher Hinsicht waren die Junioren besorg, welche mit einem guten 2. Tabellenrang ihre erste Meisterschaft beendeten.

Das Jahr 1983 stand ganz im Zeichen des Abschlusses der Arbeiten am neuen Fussballplatz und des grossen Einweihungsfestes im Juni. Bis im Mai wurde von den FCH-Mitgliedern, welche alle zu mindestens 20 Frondienststunden verpflichtet wurden, schon über 1’400 Arbeitsstunden geleistet. Bereits im Vorfeld der Platzeinweihung wurde an einem Stand auf dem Dorfplatz mit FCH-Shirts, -Gläsern und Klebern für das grosse Fest geworben. Am 10./11./12. Juni war es dann soweit. Drei Tage Fussball und ein tolles Rahmenprogramm krönten diesen Meilenstein der Vereinsgeschichte. Junioren aus Küsnacht und Romanshorn, Aktive aus Igels, alle Fussball spielenden Fernsehreporter, Behördenfussballer sowie die gesamte Prominenz der Meistermannschaft des Grasshopper-Clubs und des FC Zürich der Jahre 1971/1974 gaben sich auf dem neueröffneten Langacker ein Stelldichein. Eine Woche nach der Einweihung fand das 7. Dorf und Grümpelturnier statt.

Der neue Sportplatz führte zu einem grossen Andrang zu den Juniorenabteilungen; so konnten in diesem Jahr neu je eine Junioren B und D sowie zwei E-Junioren-Teams gebildet werden. Mit der Platzeröffnung übernahm Werner Keller als Platzwart die Verantwortung für die Pflege der Anlage und im Klubhüttli begann die Ära von Brigitta Edelbauer. Für die Juniorenabteilung wurde von Umberto Dalle Grave und Markus Stutz zum ersten Mal ein Trainingslager in Bütschwil im Toggenburg durchgeführt. Als Köchinnen wurden Schwester und Freundin verpflichtet. Zum ersten Mal traten die Fussballer auch an der Herrliberger Chilbi in Erscheinung. Zusammen mit dem Männerchor betrieben die Senioren eine heute zur Tradition gewordene Raclettebeiz.

Der Mitgliederbestand betrug Ende Jahr 56 Aktive, 78 Junioren (wovon 59 Eintritte im laufenden Jahr) und 151 Passivmitglieder. Als bestes sportliches Resultat wurde der zweite Meisterschaftsrang der C-Junioren verzeichnet.

Sportplatzeinweihung

Die Sportplatzeinweihung: Gemeindepräsident Fredy Fischer (mit Wimpel), alt Gemeindepräsident Fritz Lienhard (sitzend), und FCH-Präsident Rolf Jenny.

FC Herrliberg 1983:

Im neunten Jahr der Vereinsgeschichte waren es überwiegend sportliche Erfolge, die für Schlagzeilen sorgten. Die erste Mannschaft schaffte zum ersten Mal den Aufstieg in die 1. Stärkeklasse der 4. Liga. 17 Spiele, 17 Siege, Torverhältnis 86:10. So lautete die stolze Bilanz, wozu Erich Kunz alleine 25 Treffer beisteuert. Die zweite Mannschaft beendete die Saison als fünfte, die C-Junioren als zweite; den E-Junioren glückte ebenfalls der Aufstieg in die Stärkeklasse und die Senioren wurden Dritte. Als Trainer des ersten Teams wirkte Julius Vogt. Dass der erstmalige Aufstieg Anlass für ein Fest bot, versteht sich von selbst. Eine Prominentenauswahl mit Russi, Zurbriggen, Schärer, Künzli, Konietzka und vielen weiteren Assen siegte zwar über die Aufsteiger; dies tat der Bombenstimmung im Festzelt -die Harlem-Rambler trugen das ihrige dazu bei- keinen Abbruch.

Das Juniorenlager in Bütschwil fand eine Wiederholung. Am Dorfturnier wurden die Herrliberger Turner, nach der Rückkehr vom Eidgenössischen Turnfest, im Festzelt feierlich empfangen. In der Gemeinde wurden erste Vorstösse für die Erweiterung des Turnhallenangebotes unternommen, Bemühungen, die in diesem Jahr mit der Fertigstellung der Sporthalle im Langacker ihren krönenden Abschluss fanden.

Der FC Herrliberg wurde beim Gemeinderat mit einem Projekt für die Beleuchtung des Spielfeldes und des Trainingsplatzes vorstellig. Auch bei diesem Projekt waren neben den zu erwartenden Sporttoto-Subventionen Fronarbeitsstunden für das Ausheben von Gräben, das Erstellen von Betonsockeln sowie anderer Arbeiten einbezogen. Ein Kandidat für das Amt eines Schiedsrichters fand leider bei der zuständigen Stelle keine Gnade; er war als Spieler bei einem Spiel wegen Schiedsrichterbeleidigung ausgeschlossen worden. Zur Überbrückung der Winterpause starteten die FCH-Senioren am Zürcher Silvesterlauf.

Der Mitgliederbestand am Ende des Jahres betrug 54 Aktive, 88 Junioren und 170 Passivmitglieder.

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